Tennisellenbogen und Golferellenbogen
Allgemeine Informationen
Während die Schmerzen bei einem „Tennisellenbogen“ auf der Außenseite des Ellenbogengelenkes lokalisiert sind, so zeigt sich der Hauptbefund beim „Golferellenbogen“ auf der Innenseite. Der Grund der schmerzhaften Veränderung im Bereich des knöchernen Vorsprungs (Epikondylus) am Ellenbogengelenk liegt in den überlasteten und von hier zum Handgelenk ziehenden Muskeln. Die Namensgebung der Erkrankung hat nicht zwangsläufig etwas mit den beschriebenen Sportarten (Golf und Tennis) zu tun, sondern vielmehr mit einer Überlastungsreaktion durch sich wiederholende Tätigkeiten. Die hierdurch entstehende Veränderung der Sehnen (Tendinopathie) führt bei anhaltender Belastung zu einem pathologischen Umbau bis hin zu einem strukturellen Versagen mit anteiliger oder sogar vollständiger Ruptur.
Diagnostik
Neben der körperlichen Untersuchung durch den Arzt, ermöglicht ein Röntgenbild die erste Beurteilung der knöchernen Gelenkpartner, der Gelenkführung sowie den Ausschluss von knöchernen Normvarianten/ Veränderungen. Eine weiterführende bildgebende Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT) kann zur ergänzenden Einschätzung und Beurteilung bei therapieresistenten Beschwerden notwendig sein.
Symptome
Die typischen Beschwerden entwickeln sich eher schleichend als ad hoc, werden über dem äußeren bzw. inneren Ellenbogengelenk angegeben und strahlen über die Außenseite / Innenseite des Unterarmes aus. In der Regel ist dieser Schmerz belastungsabhängig. Die Beweglichkeit des Ellenbogengelenkes ist im Allgemeinen nicht eingeschränkt. Die Außenseite / Innenseite des Ellenbogengelenkes ist oftmals berührungsempfindlich und der Schmerz lässt sich durch lokalen Druck über den ursprungsnahen Streck- / Beugesehnen am Unterarm reproduzierbar auslösen.
Therapiemöglichkeiten
Sowohl der „Tennis“- als auch der „Golferellenbogen“ sind die Domäne der nicht-operative Therapie. In der Regel lässt sich der akute Tennis- und Golferellenbogen, d.h. die Beschwerden bestehen kürzer als 6 Monate, in bis zu 90% der Fälle durch konservative Maßnahmen zur Ausheilung bringen. Die operative Therapie wird als „letzte“ Option erwogen. Wird die Indikation zur operativen Therapie gestellt, ermöglicht die vorgeschaltete diagnostische Gelenkspiegelung (Arthroskopie) des Ellenbogens eine weiterführende Beurteilung (Überprüfung von im Gelenk liegenden Ursachen der Beschwerden) und eine ursachengerechte Therapie. Die exakte Beurteilung der zugrundeliegenden Ursache für die Beschwerden ist für die richtige Therapie entscheidend.
Prof. Dr. Frank Timo Beil
Direktor der Orthopädischen Kliniken und Universitätsmedizin
Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie
Zentrum für Endoprothetik
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie, Orthopädische Rheumatologie, Physikalische Therapie und Balneologie, Notfallmedizin, Osteologe (DVO), Fußchirurg (GFFC)
PD Dr. med. Christian Ries
Leitender Oberarzt der Orthopädischen Kliniken
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle Unfallchirurgie
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