Knie Endoprothesen-Lockerungen
Allgemeine Informationen
Bei einer Knie Endoprothesen-Lockerung kommt es zu einer Lösung der festen Verbindung zwischen Endoprothese oder Knochenzement und dem umgebenden Knochen. Die Endoprothesen-Lockerung tritt in seltenen Fällen bei implantierten Gelenkprothesen innerhalb von zehn Jahren nach Einbau auf. Es wird zwischen der nicht-entzündlichen (ohne Beteiligung von Erregern) und der entzündlichen (bakterienbehafteten) Prothesenlockerung unterschieden. Bei der nicht-entzündlichen (aseptischen) Prothesen-Lockerung gelten Abriebpartikel, im Wesentlichen aus den Kunststoffbestandteilen der Prothese, als Ursachen. Eine entzündliche (septische) Endoprothesen-Lockerung wird durch minimale Infektionen ausgelöst, die durch die Implantation selbst oder andere Entzündungsherde im Körper (Blasenentzündung, Lungenentzündung, etc.) entstehen können.
Diagnostik
Deutet die Krankengeschichte und die Untersuchung durch den Arzt auf eine Knie-TEP Lockerung hin, werden zunächst aktuelle Röntgenbilder angefertigt. Ein Vergleich der aktuellen Röntgenbilder mit Voraufnahmen kann schon einen Aufschluss über eine mögliche Prothesenlockerung bringen. Ist damit keine genaue Diagnose zu stellen, sind weitere Untersuchungen, wie eine Computertomographie (CT) und eine Skelettszintigraphie (nuklearmedizinische Untersuchung) notwendig. Immer muss bei einer bestätigten Knie-TEP Lockerung eine Gelenkpunktion (Gewinnung von Gelenksekret) durchgeführt werden, um festzustellen, ob es sich um eine nicht-entzündliche oder entzündliche (Bakterien) Lockerung handelt.
Symptome
Typisch ist, dass Patienten nach langjähriger Schmerzfreiheit nach Knie–Endoprothesen Operation wieder über Schmerzen unter Belastung aber auch in Ruhe klagen. Außerdem kann es zu Gelenkfehlstellungen der Knie-Prothese kommen sowie zu Knochenbrüche in unmittelbarer Nähe zur einliegenden Prothese (periprothetische Fraktur).
Therapiemöglichkeiten
Bei einer Knie-Endoprothesen Lockerung muss um Knochenschäden zu verhindern und um eine Schmerzfreiheit wiederherzustellen ein Operation erfolgen. Dabei wird die gelockerte Knie-Endoprothesen entfernt und durch einer sog. Revisionsprothese ersetzt. Bei nicht-entzündlichen (aseptische) Prothesen-Lockerungen erfolgt der Ausbau der gelockerten Prothese und der Wiedereinbau in der Regel während der gleichen Operation. Bei entzündlichen, infizierten (septischen) Prothesen-Lockerungen wird dagegen „zweizeitig“ vorgegangen. Hierbei wird nach dem Ausbau der gelockerten Prothese und einer Gelenksäuberung eine Therapie mit Antibiotika durchgeführt, bevor in einer zweiten Operation, meist nach sechs Wochen, eine neue Prothese eingesetzt werden kann. Die sog. Revisionsendoprothesen, die nach Lockerung einer Erstprothese verwendet werden, sind oft etwas größer, da mit einer Lockerung ein gewisser Knochensubstanzverlust einhergeht.
Prof. Dr. Frank Timo Beil
Direktor der Orthopädischen Kliniken und Universitätsmedizin
Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie
Zentrum für Endoprothetik
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie, Orthopädische Rheumatologie, Physikalische Therapie und Balneologie, Notfallmedizin, Osteologe (DVO), Fußchirurg (GFFC)
PD Dr. med. Jan Hubert
Stellv. Direktor der Orthopädischen Kliniken
Facharzt für Orthopädie und Unfall-chirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie
PD Dr. med. Christian Ries
Leitender Oberarzt der Orthopädischen Kliniken
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle Unfallchirurgie
Dr. Robert Thieme
Oberarzt Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie
Facharzt für Orthopädie und Unfall-chirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie
Dr. Haider Mussawy
Oberarzt Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie
Facharzt für Orthopädie und Unfall-chirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie
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